Time out Time

1. In my pocket
2. This is what I think of you
3. Hallo zu Ihnen
4. I hold
5. Blue & Red
6. The man in the Wilderness
7. Se Weltfrieden ist ausgebrochen
8. Silver Sunday Sound
9. Bizarrr
10. Mutig bist Du
11. I swallowed the stone that you chew
12. I long for you
13. Hey-a-dey-a
14. Fairy Story
15. Time out Time
16. Deep Dark Green

All music by Ángela Tröndle & Sophie Abraham, all lyrics by Ángela Tröndle & Sophie Abraham except for:
Track 3 Spam mail, track 6 anonymous, track 14 poem by Stevie Smith.

Ángela Tröndle: vocals, piano, effects

Sophie Abraham:
cello, vocals, loops

Siegmar Brecher: bassclarinet, vocals

Philipp Kopmajer: percussion, vocals

 

Wiener Zeitung, Christoph Irrgeher, 05.04.2012

Musikalisches Raumwunder aus dem Ingwerland

Warum kann mein Schwein fliegen?, fragte der Mann in der Wildnis. Weil es in einem Kuckucksnest geboren wurde, antwortet die Ich-Erzählerin. - Seltsam, aber so steht es geschrieben im Text eines anonymen Autors. Als absurden Scherz fasst man die Worte aber nicht auf, wenn sie Ángela Tröndle erst einmal in Musik gekleidet hat: Die 29-Jährige aus Salzburg ist nicht nur Eignerin einer charismatischen Stimme, sie verfügt auch über ein nachgerade musikdramatisches Talent. Mit fein rhythmisierten Chorstimmen beschwört sie Waldmystik; darunter grundelt geheimnisvoll ein Cello, darüber schraubt sich der Gesang: bald sanft kosend, bald mit kecker Emphase. Das Kleinod von "The man in the Wilderness" auf Tröndles neuer CD "Time Out Time" - es beweist das gleiche wie gute Kammermusik: Man braucht weder Bombastik noch abendfüllende Länge, um eine gefühlsechte Welt aus Klang zu formen. Eine gewisse Klassiknähe vermittelt zwar auch die Besetzung rund um die klavierspielende Sängerin, nämlich mit Cello, Bassklarinette und Perkussion. Tröndles "Little Band from Gingerland" erweist sich aber nicht nur durch ihre große Wirkmacht in der Nuance, sondern auch stilistisch als Raumwunder. Bereits die Eröffnungsnummern oszillieren fließend zwischen Folklore, Pop, Jazz und feinnervigem Kunstlied. Und dass der Frontfrau, die ihr Vorgängeralbum mit einem Streichquartett aufgenommen hat, vor lauter Feinsinnigkeit nicht der Humor abhandenkam, zeigt ihre skurrile Klavierimprovisation über einen Spammail-Text: "Ich sind eine Dame, die Ihre Freundschaft und möglicherweise mehr sucht . . ."

 
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Odysseia