Vom Vertrauen in meine Intuition, die mir den richtigen Weg zeigte

Dieses Foto habe ich am 12.05.2022 gemacht. Ich mache selten Fotos von mir, noch seltener teile ich sie hier im Internet. An diesem Tag jedoch, heute vor einem Jahr, war der Wunsch groß, den Moment festzuhalten.

Es war ein warmer Frühsommertag, an dem sich die letzten ungeklärten Fragen zu einer wichtigen Entscheidung, die ich kurz davor getroffen hatte, geklärt hatten. Was ein unglaublich befreiendes Gefühl in mir auslöste, dem ich an diesem Nachmittag in der Hängematte so richtig viel Raum gab. Es ging um ein Thema, das schon seit einigen Jahren in meinem Leben herumwirbelte, das sich dann mit Ende 2021 zunehmend zu einem konkreteren Wunsch formierte. Nämlich der, mir in meinem Leben mehr Platz für meine künstlerischen Tätigkeiten zu schaffen.

Schon über 10 Jahre unterrichte ich Gesang (Jazz&Pop) an der Musikschule Wr.Neudorf, an der ich mich sehr wohl fühle, an der das Gefühl habe, meinen Platz zu haben und viel geben zu können. Und doch war es in den vergangen Jahren oft so, dass ich mich dabei ertappte, sämtliche andere Tätigkeiten meines Berufs (…und das sind nicht wenige) oft abends zu machen, wenn ich schon komplett energielos war. Die oft sehr intensiven Unterrichtstage, die, was die Rahmenzeiten betrifft, auch manchmal gegen meinen "Körperrhythmus" gingen, bedurften immer Erholungsphasen danach, ...und dann blieb mir meist nur mehr wenig Zeit für all die anderen Dinge, die mir nicht minder wichtig waren, die mich eben auch Musikerin und Künstlerin sein ließen.

Wenn die Balance nicht mehr stimmt und der Körper sich meldet

Mir wurde mehr und mehr bewusst, wie ich mich auf beruflicher Ebene viele Jahre lang hauptsächlich um andere gekümmert hatte (...im Unterricht, im Komponieren von Auftragswerken), und für mein eigenes Schaffen einfach keine Energie mehr übrig war. Schon seit einiger Zeit hatte ich das Gefühl, dass sich die familiären Umstände (…unser Sohn war aus dem Kleinkindalter draußen…) so verändert hatten, dass ich eigentlich wieder Lust verspürte, auf der Bühne zu stehen, meine eigene Musik zu machen. Und als sich mir vor zwei Jahren dann noch ein komplett neues Feld, das bildnerische Gestalten, eröffnete, war bald klar, dass ich meine Zeit neu organisieren werde müssen, um all diesen Herzensangelegenheiten genügend Raum zu geben und gleichzeitg bei Kräften zu bleiben. Und um wieder eine Balance zwischen den Unterrichtstätigkeiten und meinem eigenen kreativen Schaffen herzustellen.
Ein klares körperliches Signal war in den vergangenen Jahren auch die Tatsache, dass ich immer wieder krank war, und als ich im Herbst 2021 kurz vorm Burn-out stand, war endgültig klar, dass ich auf diese Art und Weise nicht weitermachen konnte.

Und so entschied ich mich, meine Musikschultätigkeiten zu reduzieren, meine Stelle künftig mit einer Kollegin zu teilen (...was sich aus unterschiedlichsten Gründen als sehr stimmig herausstellte), um künftig mehr Zeit und Raum für das zu haben, was auf so natürliche Weise in mir existiert und aus mir herausfließen und sich mit anderen verbinden möchte: singen, komponieren, malen, bilnerische Gestalten, gemeinsames Musikmachen, konzertieren. Auch verspürte ich das Bedürfnis, mein Format Silent Walk, das mir in den letzten Jahren so viel Erfüllung brachte, sowie den Privatunterricht für Stimme/Improvisation und die Workshop-Angebote für Cyanotypie auszubauen und zu erweitern.
Ein weiterer schöner Aspekt, der sich auftat, war die Tatsache, dass ich aufgrund der freien Zeiteinteilung nun auch wieder mehr Zeit mit meinem Sohn verbringen konnte. Und wenn dann jetzt-ist-er-mal-wieder-krank-zu-Hause-Ausnahmezustände herrschen, bin ich umso glücklicher, die schlaflosen Nächte am nächsten Tag oft auch auskurieren zu können, meine Tätigkeiten danach richten zu können.

Neue Türen öffnen sich: Ein Jahr später…

Nachdem sich dieses Schuljahr nun dem Ende zuneigt kann ich nur wieder feststellen, wie wohl ich mich in dieser neuen Lebensrealität fühle und wie glücklich ich bin, dieser Intuition nachgegangen zu sein und den Mut gehabt zu haben, das alles auch in die Realität umzusetzen.

Denn das Platz-machen und Raum-geben auf der einen Seite hat so viele neue Dinge auf der anderen Seite eintreten lassen, die ich nun schon als Teil meines Alltags erleben darf, die mir immer wieder zeigen, dass es die richtige Entscheidung war.

 

Ps: ein kleiner Nachtrag…

Über viele Jahre entstand mein Format Wunschbaum-Werkstatt — in dem es genau darum geht, sich um seine Wünsche und Bedürfnisse bewusst zu kümmern, seiner Intuition wieder näher zu treten.

Ich fand unterschiedliche Mittel und Ausdrucksmöglichkeiten, all dem Raum zu geben und erlebte im Zuge dessen wunder-bare Überraschungen und Erkenntnisse, die mich letztendlich auch dazu brachten, diese Methode weiter zu vermitteln und mit anderen zu teilen.
Stehst du vor einem neuen Lebensabschnitt oder hat ein solcher gerade begonnen? Möchtest du ein Herzens-Projekt verwirklichen oder andere Ideen und Träume umsetzen oder bist bereits mitten in der Entwicklung eines solchen Projektes? Hast du das Gefühl, dass in dir eine Kreativität schlummert, die du endlich ausleben möchtest? Möchtest du mehr Balance in deinen Berufs/Freizeit-Alltag bringen? Dann könnte die Wunschbaum-Werkstatt für Dich interessant sein…

Mehr zur Wunschbaum-Werkstatt

Blog Übersicht

Zurück
Zurück

Cyanotypie-Atelierklasse, Silent Walk und Solo-Konzert in Pöllau – ein Nachbericht

Weiter
Weiter

Vom Zuhören. “Listening Session” im Gruppenunterricht